HAMBURG Zahlreiche Bienen haben den letzten Winter nicht überlebt. Edda Gebel vom Imkerverband Hamburg e. V. geht von einer Verlustqoute von ungefähr 30 Prozent aus.
„Der übliche Schnitt in Hamburg liegt sonst bei 15 bis 20 Prozent“, sagt die 1. Vorsitzende. Schon seit geraumer Zeit erweisen sich Milben als hartnäckige Widersacher und fügen Bienen erhebliche Schäden zu. „Weniger Bienenvölker bedeuten in der Regel auch weniger Honig“, betont Edda Gebel.
Für Hamburg werden keine amtlichen Honigdaten ermittelt, aber es ist davon auszugehen, dass die Durchschnittsernte von 80 Tonnen Honig in diesem Jahr deutlich unterschritten wird. Bienen sind für unser Ökosystem lebenswichtig aber bedroht. „In dieser Hinsicht ist es wichtig zwischen der Wildbiene und Honigbiene zu unterscheiden“, sagt Edda Gebel. Hauptursachen für das Sterben im Winter sind imkerliche Fehler bei der Behandlung gegen die Varroamilbe und Futtermangel im Spätwinter.
Aber solange es Imker gibt und die Menschen regionalen Honig kaufen, sind die Honigbienen nicht in ihrer Existenz bedroht. Anders sieht es bei den Wildbienen aus. „Von den ca. 250 Arten die in Hamburg leben, ist die Hälfte vom Aussterben bedroht. Die Hauptgründe hierfür sind Klimawandel, und Spritzmitteleinsatz“, sagt Edda Gebel. Imkereien sind dem stetigen Wandel unterworfen. Regelmäßige Fortbildung ist für Imkerinnen und Imker unverzichtbar, um die Betriebsweise ans geänderte Klima- und Umweltbedingungen anzupassen.
Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft gewährt Fördermittel für Fortbildung und Informationsveranstaltungen. „Damit unterstützt sie den vielfältigen Einsatz zum Schutz der Bienen sehr wirkungsvoll,“ meint Edda Gebel. Viele Hamburger Hobbygärtner wollen durch persönliches Engagement zum Schutz der Bienen beitragen. „ Treiben Sie es wild“, empfiehlt Edda Gebel“. Jeder Garten kann eine kleine, unbearbeitete Fläche mit Totholz, Steinen, Sand und Wildblumen vertragen. Ungefüllte Stauden und Rosen sind immer gefüllten vorzuziehen. Von März bis Oktober sollte durchgehend etwas blühen.
