ALTSTADT Seit Jahren steht das 1963 erbaute Parkhaus für 550 Autos leer. Bis darin Wohnraum und Kleingewerbe entstehen, muss die Genossenschaft Gröninger Hof noch etliche Hürden meistern.
Im Architektursommer führte Björge Köhler durch Parkdecks. Zuvor wurde er in den hauptamtlichen Vorstand der Genossenschaft gewählt. „Mein Erfahrungsschatz aus der Stadtentwicklung und mein Architekturstudium helfen dabei enorm“, sagt Björge. Er deutet auf die Visualisierung der Architektinnen: Das Parkhaus ist entkernt, mit Stützen und Decken aus Holz. Der Lichthof zeigt den Treff für Bewohner und Gäste, unter dem begrünten Dach.
Björge berichtet von Schäden im Beton durch Streusalz, über Jahrzehnte eingetragen durch Autos im Winter: Deshalb muss mehr Substanz als geplant zurück gebaut werden, das ergab eine Studie. Immerhin bleiben etwa 1350 Kubikmeter Stahlbeton erhalten. Seit Anfang 2020 ist Angela Holzhauer dabei, engagiert in Arbeitsgruppen wird sie künftig Bewohnerin: „Nicht nur das Projekt ist besonders, es sind auch besondere Menschen, auf die ich mich sehr freue.“ Johannes Jörn beteiligt sich an der Führung: Der Vorstand der Patriotischen Gesellschaft war durch die Initiative „Altstadt für Alle“ bereits dabei seit der Gründung der Genossenschaft. Heute ist er ehrenamtliches Mitglied im Aufsichtsrat. „Mit der Umwandlung des Parkhauses wollen wir ein Best-Practice-Modell in der Immobilienentwicklung schaffen“, betont Jörn.
„Wir verbinden Wohnen, Leben, Arbeiten und Kultur“: So beschreiben die Genossen ihren ambitionierten Plan. Nachhaltig soll er sein und Vorbild für Lebensqualität in Innenstädten sowie für bezahlbare Mieten für Familien und Singles jeden Alters. Auch Kleingewerbe und Gastronomie sind geplant. Der Rückbau soll 2024 starten, Ende 2026 könnten die Bewohner einziehen.
Bislang fördern knapp 400 Genossen das Projekt, weitere Unterstützung ist willkommen.