4. Mai 2023
Hamburg

Tüfteln für das Klima

Neu: offene Recycling-Werkstatt. Hier entstehen nachhaltige Produkte

Werkstatt

Ivonne zum Felde und Nick Haimerl gründeten die Recycling-Werkstatt von insel e.V. für Menschen mit und ohne Einschränkung Foto: Tillmann Konrad, Berlin

HAMBURG Nick Haimerl und Ivonne zum Felde von insel e. V. haben sich etwas Besonderes ausgedacht. Ihr Projekt – eine offene Recycling-Werkstatt. „Wir hegten die Hoffnung, dass sich hier verschiedene Talente sinnvoll miteinander verbinden“, betont die Initiatorin.

Aus Hoffnung wurde unlängst Wirklichkeit. Menschen mit und ohne Einschränkung tüfteln, bauen, erfinden und suchen gemeinsam nach Lösungen. In dem Werkstatt-Treff geht es darum, Plastik und andere Materialien zu recyceln, um daraus nachhaltige Produkte für den öffentlichen Raum herzustellen. Bevor es an die Werkbank geht, sammelt die inklusive kreative Gruppe Umsetzungsideen in Hamburg. Geschaut wird danach, wo Bedarf besteht. „Wir spazieren durch Hamburger Stadtteile und beobachten unsere Umgebung“, sagt Ivonne zum Felde.

Kürzlich wurde innerhalb einer Workshopreihe an einer neuen Form der Vertikalbegrünung mit auf Solar betriebener Bewässerungsanlage gearbeitet. Nachhaltigkeit und soziale Inklusion sind die Schwerpunkte, auf die die Offene Recycling-Werkstatt baut.

Menschen wird der Zugang zu Umweltbildung und Durchführung von Klimaschutzmaßnahmen erleichtert. „Bei der Verikalbegrünung versucht man, an Mauern und anderen hohen Gebäuden möglichst viel Grün zu etablieren. Ziel ist die CO²-Umwandlung, Verschattung und dass sogenannte Hitzeinseln weniger auftreten, sagt Ivonne zum Felde. Die Idee zur offenen Werkstatt kam Ivonne zum Felde, als sie mit ihrem Kollegen Nick Haimerl für eine große Umweltorganisation arbeitete. Zusammen brüteten beide über Möglichkeiten, wie man soziale Komponenten in den Klimaschutz integrieren könnte.

Dabei ging es um rein theoretische Modelle, aus denen dann schließlich eine fertig eingerichtete Werkstatt mit einem Maschinenpark hervorging. Begrünte Fahrradständer basteln oder Igelhäuser errichten – „die Offene Werkstatt sieht sich als Vermittlungsstelle, um allen handwerklich Interessierten die Möglichkeit zu geben, etwas Sinnvolles für die Umwelt zu bauen“, sagt Ivonne zum Felde. Materialien können gerne mitgebracht werden.

Der Werkstatt-Treff verfügt aber auch über ein Lager von recycelten Materialien, die gern verwendet werden dürfen, sofern es sich um nachhaltige Bauideen für die Allgemeinheit handelt. Das Angebot ist kostenlos, Vorkenntnisse sowie eine Voranmeldung sind nicht erforderlich. insel e. V. ist Trägerin der offenen Recycling-Werkstatt.

Der gemeinnützige Verein setzt sich für Menschen mit Behinderungen ein und versteht sich als Freier Träger für Familien und Jugendliche. „Wir haben sowohl Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung als auch Personen, die sich mit Beziehungsfragen oder juristischen Belangen an uns wenden“, betont Ivonne zum Felde Das Projekt wird von vielen Förderinstitutionen unterstützt. Hauptförderer ist die Aktion Mensch.

Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 11–16 Uhr Werkstatt-Adresse: Elbgaustraße 244, 22547 Hamburg-Lurup, Ehrenamtlicher Aufruf: Maschinenbauer/in und Elektro-Techniker/in gesucht. Weitere Infos: www. insel-ev.de

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Workshop-Gruppe beim Zusammenbau eines CO2-Lasercutters Foto: Tillmann Konrad, Berlin

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