2. März 2023
Hamburg

Sender-Storch „Alexander“ zurück

Störche live auf ihrer Rückreise verfolgen

Storch

Meister Adebar war einst Glücksbringer. Die Rückkehr der Störche ist heute auch Glücksache Foto: Marc Scharping

HAMBURG Sieben der rund 60 Hamburger Weißstörche fliegen seit 2019 für ein Nabu-Forschungsprojekt. Ihre Sender, huckepack in Rucksäckchen übermitteln per Mobilfunk jeden Tag ihren Aufenthaltsort. Kürzlich kehrte Storch „Alexander“ zurück.

In Nordspanien bei Saragossa überwinterte der „Westzieher“ und hatte einen relativ kurzen Heimflug: Rund 1800 Kilometer schaffte er von dort in die Vier- und Marschlande in 21 Tagen.

Anders „Westzieherin“ Mimi“: Sie blieb im Winter in der Sahelzone, auf ihrem Rückweg überfliegt sie gerade Marokko. Sechs besenderte Störche bevorzugen aber die Ostroute und fliegen über Balkan, Bosporus und Nahost nach Afrika. Storch „Jan“ überwinterte auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel und ist schon auf dem Rückweg.

Nachdem ihr Bestand in den 1980-er Jahren auf nur fünf Brutpaare sank, engagierte sich der Nabu Hamburg über Jahrzehnte für den Storchenschutz. Auch politische Überzeugungsarbeit war dazu nötig. Ehrenamtliche enga-gierten sich für die Erhaltung von Feuchtwiesen, dem Lebensraum der Störche. Seit 40 Jahren kümmert sich Jürgen Pelch um Storchenhorste auf hohen Brutmasten. Hamburgs Storchenvater versorgt auch kranke Jungtiere oder verletzte Störche. Zudem beobachtet und dokumentiert er Bestand und Entwicklung der Vögel.

„Mit dem Senderprojekt erfahren wir mehr über ihr Leben“, erklärt Dr. Christian Gerbich, Naturschutz-referent im Nabu Hamburg. Wichtige Daten über unterschiedliche Zugrouten in Brut- und Winterreviere sowie über Wege zur alltäglichen Nahrungssuche helfen, den Schutz der Störche zu verbessern. Neben Kollisionen mit Stromleitungen bergen auch neue und höhere Windkraftanlagen weitere Risiken für die Großvögel, besonders in der Nähe ihrer Brutplätze.

Weitere Informationen zum Projekt und die Übersicht der aktuellen Standorte unserer Sender-Störche gibt es unter www.nabu-hamburg.de/stoerche

Sender
Sender-Storch: Sein 55-Gramm-Rucksack überträgt per Mobilfunk täglich Daten seines Aufenthalts Foto: Kai-Michael Thomsen

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