14. September 2023
Hamburg

„Moin Menschlichkeit“

25 Jahre DRK-Obdachlosenhilfe in Hamburg

DRK

Die ehrenamtlichen Leiter der DRK-Obdachlosenhilfe, Monika Kelting und Heinz Wilkens, im Einsatz. Foto: Wolfhard Müller, DRK

HAMBURG Ihre Arbeit ist für die Betroffenen ein Segen. Seit 25 Jahren versorgen rund 40 Ehrenamtliche der Obdachlosenhilfe des DRK Kreisverbandes Hamburg-Nordost an bis zu vier Tagen in der Woche zwischen 100 und 150 Wohnungslose.

Die Bedürftigen bekommen von den Helfern Essen, heiße und kalte Getränke, Kleidung, Hygieneartikel, Schlafsäcke und Isomatten. Das harte Leben auf der Straße wird durch das Engagement der Obdachlosenhilfe ein kleines bisschen erträglicher. Unter dem Motto „Moin Menschlichkeit“ werden über die alljährlich rund 190 Versorgungsfahrten mit dem Obdachlosenbus mehr als 23.000 obdach- und wohnungslose sowie arme Mitbürgerinnen und Mitbürger erreicht. Ein großer Beitrag für ein beständig wachsendes Problem.

Immer mehr Menschen benötigen inzwischen die Hilfe des DRK. Der DRK-Präsident Hamburg, Michael Labe, ist stolz auf die Verlässlichkeit: „Das ganze Jahr über sind unsere Ehrenamtlichen seit Gründung unserer DRK-Obdachlosenhilfe vor einem Vierteljahrhundert ununterbrochen mehrmals jede Woche im Einsatz, um wohnungslose Frauen und Männer zu versorgen, und um ihnen als Vertrauenspersonen einfach auch zuzuhören und für sie da zu sein. Sogar während der Corona-Pandemie war auf unsere Rotkreuz-Obdachlosenhilfe in Hamburg Verlass.“

Der Mann der ersten Stunde war im Hamburger Kreisverband ein 22-jähriger ehrenamtlicher Rotkreuz-Helfer aus Wandsbek. Sven Klages hatte einem Obdachlosen Erste Hilfe geleistet. Nach dieser Initialzündung legte er richtig los: Er scharte weitere Helfer um sich und startete mit einem alten VW-Bus und zwei gebrauchten Alu-Kisten voller Brot- und Kuchenspenden die Initiative, die am vergangenen Montag mit einem Fest für alle Betreuer und Betreute ihr 25-jähriges Bestehen feierte. Als Standort des Obdachlosenbusses etablierte sich schnell die Ecke Karstadt / Gerhart-Hauptmann-Platz an der Mönckebergstraße. Noch heute sind die Helfer verlässlich montags und donnerstags dort zu finden.

Angebot ausgeweitet

Im Jahre 2008 konnte das Angebot um eine tierärztliche Versorgung am jeweils ersten Montag im Monat erweitert werden. Neu ab 2012 waren Sonderaktionen wie die Nikolausüberraschung mit Süßigkeiten in selbst gestrickten Socken. Die Wasser- und Kältetouren kamen 2020 im Sommer und im Winter jeweils mittwochs und sonntags dazu. Hilfsaktionen, die ohne die Ehrenamtler nicht möglich wären. Doch es kommt auch viel zurück. „Es bewegt mich immer wieder aufs Neue, dass unsere Gäste ihre große Wertschätzung für unsere Arbeit zum Ausdruck bringen“, sagt Monika Kelting (77), stellvertretende Leiterin der DRK-Obdachlosenhilfe. „Da fallen nicht selten Sätze wie: „Danke, dass Ihr an uns denkt.“ Zum Glück gibt es immer wieder Menschen, die gern ihre Freizeit opfern, Menschen wie Monika Kelting. Beste Voraussetzungen für die nächsten 25 Jahre.

Nähere Informationen: www.drk-obdachlosenhilfe.de

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