27. April 2023
Hamburg

Mieten im Umland steigen stärker

Gymnasium Ohmoor legt neue studie vor

HAMBURG Binnen eines Jahres stiegen die Kaltmieten in Hamburg um 3,6 Prozent. Wer heute einen neuen Vertrag in der Hansestadt abschließt, zahlt durchschnittlich 14,75 Euro pro Quadratmeter – 50 Cent mehr als 2022. Im Umland fiel der Anstieg mit 4,3 Prozent etwas stärker aus.

Diese Zahlen präsentierten Schüler/-innen des Niendorfer Gymnasiums Ohmoor in den Räumen des Mietervereins zu Hamburg. Die Wohnungsmarktstudie, die seit 37 Jahren vom Geografie-Wahlkurs erstellt wird, basiert auf 8.000 anonymisierten Datensätzen des Internetportals Immowelt und Recherchen auf anderen Immobilienplattformen.

In der Stadt konstatierten die Nachwuchswissenschaftler ein deutliches Nord-Süd-Gefälle: Wer nördlich der Elbe wohnt, zahlt meist mehr Miete. Beispiele: Wer in Blankenese (18,05 Euro pro Quadratmeter), Othmarschen (19,10) oder auf der Uhlenhorst (18,67) wohnt, muss tiefer in die Tasche greifen als Mieterinnen und Mieter in auf der Veddel (12,26), in Rothenburgsort (12,62), Ochsenwerder (10,26) oder Marmsdorf (9,97). Als „kleine Insel im Norden“ bezeichnete eine Schülerin bei der Präsentation des Zahlenmaterials den Stadtteil Steilshoop, wo man eine Wohnung für durchschnittlich 8,45 Euro pro Quadratmeter beziehen kann. Überraschenderweise stagnieren die Mieten auch im von der Stadt mit viel Geld aufgewerteten Wilhelmsburg, das viele schon als das „neue Schanzenviertel“ gehypt hatten.

An Sozialwohnungen herrscht in der HafenCity, der mit 24,09 Euro pro Quadratmeter erneut teuerste Stadtteil, Mangel. Die exorbitant hohen Mieten dort erklärt Dr. Rolf Bosse, Vorsitzender des Mietervereins zu Hamburg, mit dem Nichtgreifen der Mietpreisbremse: „Die gilt für seit 2014 gebaute Wohnungen nicht, und davon hat die HafenCity reichlich.“

Immer teuerer wird es im Umland – mit der Ausnahme des Landkreises Stade, wo durchschnittlich „nur“ 9,87 Euro pro Quadratmeter bei Neuvermietungen aufgerufen werden. Spitzenreiter ist Stormarn (11,83), gefolgt von Segeberg (11,25), Pinneberg (11,21), Winsen (11,06) und Lauenburg (10,22).
„Wir haben in Hamburg einen starken Anstieg der Neuvermietungsmieten und der Energiekosten. Das führt dazu, dass bezahlbarer Wohnraum immer weniger wird“, kommentierte Mietervereinschef Bosse die Studien-
ergebnisse.

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