13. März 2021
Hamburg

Kirchengemeinden mit kreativen Ideen

Kontakt halten auch in Zeiten der Pandemie

Kirche

Ein Angebot zum Geh-Spräch von Diakonin Ilse Hans, Kirchen-gemeinde Sasel Foto: Maurice Jaquet, Kirchengemeinde Sasel

HAMBURG Für die Kirchengemeinden bedeutet die Corona-Krise eine Herausforderung. Präsenz-Gottesdienste sind zwar erlaubt, aber häufig bleiben die Kirchenbänke leer. Die digitalen Alternativen werden dagegen fleißig genutzt – und das ist nicht die einzige Möglichkeit für die Gläubigen, in dieser Zeit mit der Gemeinde in Kontakt zu bleiben.

Diakonin Ilse Hans nennt ihr Angebot „Geh-Spräche“, ein gemeinsamer Spaziergang mit Gespräch: „Es wird über das gesprochen, was den Menschen am Herzen liegt“, sagt Ilse Hans: „Es können sich einzelne Menschen oder Paare aus einem Haushalt anmelden – bei jedem Wetter, denn, wie der Hamburger sagt, es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung.“ Ganz nebenbei werden schöne Flecken in ihrer Gemeinde in Sasel entdeckt. Solche Seelsorgegespräche an der frischen Luft und mit sicherem Abstand bietet auch die Gemeinde Winterhude-Uhlenhorst an, außerdem hat das Team einen Segenszaun aufgestellt, von dem sich jeder Vorbeikommende ein Kärtchen mit Segensspruch mitnehmen kann.

In St. Johannis in Harvestehude lädt Pastorin Claudia Tietz am Samstag zum Morgenspaziergang ein – nach einer Andacht in der Kirche wird zu zweit das schöne Wetter genossen. Die Konzerte, die ein Markenzeichen von St. Johannis sind, finden in Corona-Zeiten als Live-Stream statt (Samstag, 27.3., 18 Uhr, Matthäus-Passion). Oft ist es einfach nur das Telefon, mit dem die Pastoren Kontakt zu den Gemeindemitgliedern halten, denn die alltägliche Unterstützung in der Gemeinde, zeigt, dass die Kirche da ist für ihre Mitglieder. Dazu gehört zum Beispiel die Seniorenarbeit mit Unterstützung bei der Anmeldung für Impftermine.

Einige Gemeinden verschicken für Senioren, die nicht digital unterwegs sind, Andachten per Post. Auch die Kinder- und Jugendarbeit wird fortgesetzt, mit Konfirmandenunterricht, Jugendgruppen und Kindergottesdiensten auf digitalen Plattformen. Andere Gemeinden öffnen ihre Räumlichkeiten für Schüler oder Studierende, damit diese dort in Ruhe lernen können. Die Kirchengemeinde Altona-Ost stellt regelmäßig den Podcast „One-and-a-half-preacher“ ins Netz, bei dem ein Pastor und ein Vikar Fragen von Jugendlichen beantworten. Es gilt, den Kontakt zu den Menschen während der Pandemie nicht zu verlieren.

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