24. Juni 2020
Hamburg

Immer schön nach vorne blicken

Club der Optimisten: Mut zum Risiko

Optimismus

Barbara Kunst und Lutz Peter Eklöh gründeten 2005 den Club der Optimisten Foto: Club der Optimisten

HAMBURG Dieser Verein war in den letzten Wochen richtig gefordert: der Club der Optimisten mit Sitz am Mittelweg. Selbst Mitgründerin und Schatzmeisterin Barbara Kunst ist sich nicht sicher, ob alle Mitglieder immer noch so positiv in die Zukunft sehen wie vor der Corona-Krise.

Denn auch die Optimisten durften sich nicht treffen, konnten ihren allmonatlichen Optimisten-Schnack nicht abhalten. Barbara Kunst sieht allerdings, eben ganz Optimistin, viel Positives durch die Pandemie: „Die Natur hat sich in dieser Zeit enorm schnell erholt. Viele Dinge, die seit Jahren ignoriert werden, kommen jetzt auf den Prüfstand: Der Pflegenotstand, Leiharbeiter in Fabriken. Die Menschen kommen zur Ruhe, zum Nachdenken, zum Beispiel darüber, dass man nicht jeden Tag alles und dann noch möglichst billig haben muss.“ Ihr bisheriges Fazit: „Die Corona-Krise ist kein Rückschritt, sondern ein Schritt nach vorn.“

Nach vorn blicken, Mut zum Risiko, mehr Tatkraft, eben Optimismus. Um diese Vorstellungen zu verbreiten, gründeten Barbara Kunst und der derzeitige erste Vorsitzende Lutz Peter Eklöh, zwei „uralte Freunde“, 2005 den Club der Optimisten. Damals herrschte in den Augen der rund 100 Mitglieder (heute 200) „The German Angst“. „Alles stagnierte. Wir wollten die Menschen aufrütteln, ihnen Mut machen“, erzählt Barbara Kunst.

Die Optimisten empfinden die Deutschen als ein latent pessimistisches Volk und versuchen in ihr Umfeld und „in immer größere Bereiche der Gesellschaft“ das Vertrauen auf eigene Stärken „zur positiven Gestaltung unserer Lebensbedingungen“ zu tragen. Darüber sprechen sie, laden Referenten ein, küren regelmäßig den Optimisten des Jahres. Roger Willemsen, Guido Westerwelle und Medien-Professor Bernhard Pörksen sprachen schon vor den Mitgliedern. Peter Maffay, Corny Littmann, John Neumeier und Justus Frantz waren bereits Optimist des Jahres. Dieses Jahr werden zwei in Deutschland aufgewachsene Afghaninnen gekürt, die sich in ihrem Land für Bildung und für Frauen einsetzen. Die Gewählten erhalten 10.000 Euro, die die Mitglieder spenden und die die Gekürten im Sinne des Vereins in Projekte investieren müssen.

Trotz Verunsicherung auch im Club der Optimisten hofft Barbara Kunst, dass die Mitglieder sich im August wieder zum Schnack treffen können. Sie ist da sehr optimistisch!

Wer Mitglied im Club der Optimisten werden möchte, meldet sich bei Barbara Kunst unter T 0172/400 75 82 oder info@clubderoptmisten.de

 

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