HAMBURG Gute Restaurants gibt es in Hamburg einige. Ob es auch gute und günstige Restaurants gibt, wollten die Hamburger Catrin Prange und Cornelius Hartz wissen.
Dafür mussten sie sich durch zahlreiche Restaurants und Orte in und um Hamburg, die sich in kulinarischer Hinsicht besonders lohnen, futtern. 111 Lokale haben es in „Hamburg kulinarisch – Gut und günstig“ geschafft. Wie sich die beiden Autoren mit sehr unterschiedlichen Geschmäckern auf ihre Auswahl einigten, haben sie uns verraten.
Hamburger Wochenblatt: Vorneweg, welches ist Ihre größte Entdeckung?
Catrin Prange: Die Frage ist sehr schwer zu beantworten, weil wir diesbezüglich sehr unterschiedliche Geschmäcker haben. Mein Mann ist ein riesiger Fan der „neuen“ Fischbrötchen beim „Underdocks“. Speziell die Lobster-Roll ist sein absolutes Highlight. Ein Restaurant, das über viele Jahre mit gleichbleibend toller Qualität überzeugt, ist das „Brook“, und um die Ecke überzeugt die „Cantine Papa Lisbeth“ mit bodenständiger norddeutscher Küche mit witzigen neuen Ideen!
WBV: Und wie haben Sie sich schließlich geeinigt?
Cornelius Hartz: Die Lokale bilden eine Schnittmenge aus unseren beiden Ansichten, und das Buch enthält eine Auswahl beider Geschmäcker. Gestritten haben wir uns nicht, eher geeinigt …
WBV: Nach welchen Kriterien haben Sie sie ausgesucht?
Catrin Prange: Ganz einfach: persönlicher, rein subjektiver Geschmack. Aber grundsätzlich war es uns wichtig, dass wir kleine Inhabergeführte Betriebe unterstützen. Gerade nach der langen Pandemie bedingten Durststrecke, die diese kleinen Betriebe aushalten mussten. Viele unserer Orte sind auch Orte zum Wohlfühlen, zum Aufhalten und zum Schnacken und Versacken. Wir waren immer dann am meisten begeistert, wenn wir nicht ‚nur‘ großartige Kochkunst, sondern auch noch eine interessante Persönlichkeit, herzliche Gastgeber/-innen und eine gute Story hinter dem Herd angetroffen haben.
WBV: Wie schreibt man einen Gastro-Guide im Lockdown?
Cornelius Hartz: Ursprünglich hatten wir ein halbes Jahr für die Recherche eingeplant. Dann kam im Frühjahr der nächste harte Lockdown: Statt sechs Monaten hatten wir nun nur etwa acht Wochen Zeit bis zur Abgabe des Manuskriptes. Wir haben dementsprechend im Juni und Juli 2021 gegessen und geschrieben wie am Fließband und mussten teilweise drei bis vier Locations am Tag anfahren. Erstaunlicherweise gehen wir immer noch sehr gerne essen.“
