HAMBURG Das Filmfest Hamburg zeigt vom 28. September bis 7. Oktober viele Highlights. Es ist nach 21 Jahren das letzte unter der Leitung von Albert Wiederspiel und er und sein Team lassen es noch mal richtig krachen: 132 Langfilme aus 48 Produktionsländer werden in elf Sektionen gezeigt, darunter 25 Weltpremieren, acht für Kinos, 17 fürs Fernsehen.
Einige Preisträger von Filmfestivals aus diesem Jahr sind zu sehen, allein vier vom Anfang September veranstalteten Festival in Venedig: „Poor Things“ von Yorgos Lanthimos, eine skurrile feministische Frankenstein-Variation, gewann den Goldenen Löwen, prominent besetzt mit Emma Stone, Mark Ruffalo und Willem Dafoe, – auch Hanna Schygulla spielt mi, „Priscilla“ von Sofia Coppola über Priscilla Presley, Schauspielerin und Ehefrau von Elvis Presley, die am Drehbuch mitschrieb, „Evil Does Not Exist“ von Ryusuke Hamaguchi („Drive my car“) über ein japanisches Dorf, in dem ein Luxus-Campingplatz gebaut werden soll, und „Paradise Is Burning“ von Mika Gustafson über drei jugendliche Schwestern mit viel Energie und Lebenslust, die ohne Eltern zusammen wohnen: anarchischer Übermut verbindet sich mit schwedischer Melancholie. Es ist der Abschlussfilm des Festivals am 7. Oktober. Zur Eröffnung am 28. September wird im CinemaxX 1 „Inshallah A Boy“ des jordanischen Regisseur Amjad Al Rasheed gezeigt, die Geschichte einer alleinerziehenden Mutter in Amman im Konflikt mit der patriarchalischen Rechtswirklichkeit in Jordanien.
Neue deutsche Filme laufen in der Sektion „Große Freiheit“, Werke aus Hamburg in der „Hamburger Filmschau“, darunter der Dokumentarfilm „Heaven Can Wait – Wir leben jetzt“ über den sehr erfolgreichen Hamburger Chor „Heaven Can Wait“ mit Mitgliedern über 70.
Auszeichnungen und Gäste
Großes Kino gibt’s auch in den übrigen Sektionen „Veto!“ (Politisches Kino), Transatlantik (Nordamerika), Asia-Express (Ost- und Südostasien), Voilá (Französischsprachig), Vitrina (Spanisch- und portugiesischsprachig), Kaleidoskop und Televisionen (Fehrnsehfilme).
Der Douglas-Sirk-Preis, die wichtigste Auszeichnung des Festivals, geht an Sandra Hüller, die im Siegerfilm des diesjährigen Festivals in Cannes, „Anatomie eines Falles“, spielt, der in Hamburg als deutschsprachige Erstaufführung zu sehen ist. Unter den vielen Gästen zu ihren Filmen kommen auch die Regisseure Wim Wenders, Dominik Graf und Ken Loach.
Kinos
♦ Abaton, CinemaxX Dammtor 1,2 und 3, Metropolis, Passage und Studio sowie erstmals Alabama.
♦ Im Studio: Michel Kinder- und Jugend Filmfest (29.9.–5.10.).
♦ Molodist Film Festival Kiew 2.–5.10. im Abaton (Oberes Kino). Karten: 10,50 (8) Euro (nachmittags 7 Euro), Michel Filmfest 5,50 Euro
♦ Festivalpass: 120 Euro (bis zu 25 Filme) unter T 422 379 42 und filmfesthamburg.de sowie in den Festivalkinos (außer CinemaxX).
