24. April 2021
Hamburg

Denkmalschutz und Klima im Blick

Energetisches Sanierungskonzept Dulsberg

Dulsberg

Die Backsteinbauten sind prägend für den Dulsberg Foto: Hamburg.de

HAMBURG Die Ziele sind ambitioniert: Bis 2030 sollen die Emissionen des Klimagases Kohlendioxid in Hamburg um 50 Prozent niedriger sein als 1990 und 30 Jahre später sogar mindestens 80 Prozent niedriger. Gebäude zählen dabei zu den Hauptverursachern von CO2-Emissionen.

Deshalb müssen Dächer, Kellerdecken, Leitungen und Fassaden gedämmt werden. Und die Energie für Heizung und Warmwasser muss aus erneuerbaren Energien stammen. Diese Wärmewende verspricht einen enormen Fortschritt beim Klimaschutz und kann die Energiekosten für die Bewohnerinnen und Bewohner deutlich senken.

Ein Projekt befasst sich mit der energetischen Sanierung in Dulsberg – einem Quartier mit rund 11.000 Einwohnern. Der überwiegende Teil der Wohnungen im Quartier befindet sich im Besitz von fünf Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften. Es handelt sich um ein durch erhaltenswerte Backsteinbauten geprägtes Wohnquartier, das dicht bebaut ist. Mehrfamilienhäuser dominieren. Daher geht es in dem Quartier darum, sowohl dem Denkmalschutz als auch dem Klimaschutz gerecht zu werden. Bei einer Sanierung der Gebäudehülle sollen die Backsteinfassaden nicht beeinträchtigt werden.

Pilotprojekt

Gemeinsam hatten die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) und der Bezirk Hamburg-Nord Ende 2011 das Erhaltungsgebiet Dulsberg als Pilotprojekt bei der KfW für die Erprobungsphase des Programms Energetische Stadtsanierung angemeldet.

Im Juni 2014 wurde das „Energetische Konzept für das Quartier Dulsberg im Rahmen des Programms 432 der KfW“ fertiggestellt. Dabei stand im Vordergrund, wie sich Schutz und Bewahrung der denkmalgeschützten Bausubstanz und dabei besonders der typischen Backsteinfassaden in Einklang mit einer deutlichen Reduzierung des Energieverbrauchs der Gebäude bringen lassen.

Eine Herausforderung bei der Umsetzung von energetischen Maßnahmen sind neben dem Denkmalschutz auch die Wirtschaftlichkeit sowie soziokulturelle Belange im Stadtteil. Neben energetischen Maßnahmen an den Gebäuden, wie dem Austausch von Fenstern und der Erneuerung der Haustechnik, liegt der Fokus in Dulsberg aktuell auf dem Ausbau der Fernwärme. Wärme Hamburg arbeitet am Netzausbau – so auch in Dulsberg. Mit dem Anschluss an Fernwärme ist die Möglichkeit zur Wärmeversorgung mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien gegeben.

Umsetzung im Einzelfall

Jan Dube, Sprecher der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) erklärt: „Für das Quartier Dulsberg wurde 2014 ein energetisches Quartierskonzept fertiggestellt. Die Umsetzung wird aktuell im laufenden Städtebauförderprojekt vorangetrieben. Wegen der hohen Eigentümervielfalt im Quartier ist aber bisher keine gemeinsame Energieversorgung im Quartier machbar. Dennoch wurden innovative Sanierungsprojekte umgesetzt wie die energetische Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudes der Frank Gruppe auf KfW-Effizienzhaus 55 Niveau.“

https://dulsberg-denkmalschutz.de/energetische-stadtsanierung/

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