15. Juli 2020
Hamburg

Achterbahn der Gefühle

Die kleinste Kirmes der Welt wurde im Miniatur Wunderland eröffnet

MiWuLa

Die neue Kirmes im Miniatur Wunderland im Nacht-Modus: Viel Bling-Bling und Fahrgeschäfte, die es „in echt“ noch gar nicht gibt Foto: Gehm

Hamburg Dicht gedrängt warten sie vor dem Riesenrad, behängen sich mit Lebkuchenherzen, schlecken Zuckerwatte. Jubel, Trubel, Heiterkeit auf der Kirmes­. Doch trotz andauernder Corona-Krise beschwert sich niemand, greift auch die Polizei nicht ein.

Kein Wunder, denn den fröhlichen Jahrmarkt, den wir zuletzt auf dem Sommerdom 2019 in Hamburg gefeiert haben, gibt es im Augenblick nur im Miniatur Wunderland. Und die 9000 Figuren, die Riesenrad fahren, sich im Power Tower fallen lassen und an insgesamt 150 Fahrgeschäften und Buden viel Spaß haben, wirken zwar sehr lebensecht, sind aber nur ein paar Zentimeter groß.

„Eine Achterbahn der Gefühle“ haben die Zwillinge Gerrit und Frederik Braun (52), Gründer der größten Modelleisenbahnanlage der Welt, in den letzten Monaten durchlaufen. Endlich können sie den neuen Abschnitt einweihen, mit acht Quadratmetern als „größte kleinste Kirmes der Welt.“ 100.000 LED-Lampen setzen das technische Wunderwerk in Szene, 24.500 Arbeitsstunden hat es verschlungen, rund 750.000 Euro hat es gekostet.

Bereits zur Eröffnung des Wunderlands 2001 gab es eine kleine Kirmes im Bereich Mitteldeutschland. „Über ein Jahr haben wir an der neuen, technisch viel ausgereifteren gebaut“, sagt Gerrit Braun. „Aus ursprünglich vier Monaten sind wegen des Lockdowns 14 geworden.“ Noch mehr verrückte Ideen wurden entwickelt, viel „Bling-Bling“ und Fahrgeschäfte, die es gar nicht gibt: „Zum Glück müssen sie im Gegensatz zu den echten nicht vom TÜV abgenommen werden, und die Figuren können mit den Fliehkräften besser umgehen als die Menschen“, sagt Gerrit Braun schmunzelnd. Auf den großen Jahrmärkten und Freizeitparks in Deutschland haben sich die Zwillinge und ihr Team inspirieren lassen – wie dem Europapark Rust und natürlich dem Hamburger Dom.

Für Gerrit Braun sind Dom Dancer und Apollo 13 die Lieblingsfahrgeschäfte auf der Kirmes. „Meine liebste Attraktion auf unserer Kirmes ist die Schule in einem Wohnwagen, in dem die Kinder der Schausteller unterrichtet werden“, sagt Frederik Braun. „Für uns steckt in dem fröhlichen Lichtermeer ganz viel Hoffnung auf eine bunte und fröhliche Zukunft.“

Seit der Wiedereröffnung am 20. Mai können 1000 Besucher eingelassen werden – bei extrem langen Öffnungszeiten von 7.30 bis maximal 1 Uhr morgens. Miniatur Wunderland, Kehrwieder 2–4, T 300 6 800, www.miniatur-wunderland.de

Stehpaddeln

Zusammen aufs Wasser: Bei diesem Workshop gehen (Groß-)Eltern gemeinsam mit den Kids auf die Bretter. Keine Angst, jede*r hat ein eigenes Brett. Mal sehen, wer baden gehen muss. Wer paddeln möchte, muss aber sicher schwimmen können. Keine*r paddelt ohne Schwimmweste (gibt es vor Ort)! Auch Boards, Paddel und Neoprenanzüge für Kids sowie Anleitung und Begleitung durch kompetente Trainer*innen des Teams SUPKultur sind inklusive.

So 26. Juli und So 9. August, Goldbekhaus, Moorfuhrtweg 9, Anleger im Hof hinter der Halle, Erwachsene 30 Euro/20 Euro/ Kids 15 Euro/10 Euro, Anmeldung: www.goldbekhaus.de/kursanmeldung

Durch die Linse entdeckt

Alltagsszenen stehen im Mittelpunkt des Sommerferien-Angebots „Fotografiere deine Umgebung“ im Altonaer Museum für Kinder ab zehn Jahren. Mit Fragen, was es aktuell an Besonderheiten gibt oder ob der Alltag im Moment vielleicht gar kein richtiger Alltag mehr ist, machen sich die Ferienkinder mit erfahrenen Fotograf*innen auf Spurensuche nach ungewöhnlichen Bildausschnitten, neuen Blicken auf die Familie, die Straße oder den Park. Zum Abschluss werden gemeinsame Bildbesprechungen erfolgen. Eine eigene digitale Kamera oder ein Smartphone sind mitzubringen. Für die abschließende Bildbesprechung wird ein Internetzugang benötigt.

20.–24. Juli, 10–14 Uhr und 27.–31. Juli, 10–14 Uhr, Altonaer Museum, Museumstraße 23, 22765 Hamburg, Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, Schutzgebühr: 5 Euro, Anmeldung über info@am.shmh.de

Ein eigenes Schiff entwerfen und aus Holz bauen

Vom Hamburger Veermaster bis zum Containerschiff – im Laufe der Zeit sind unzählige Schiffe die Elbe entlang nach Hamburg gekommen. Was hatten sie geladen? Wer fuhr auf ihnen wohin? Und womit transportierten die Hamburger Bierfässer, Lebensmittel oder Elefanten? Nach einer Entdeckungsreise durch das Museum für Hamburgische Geschichte auf der Suche nach ihrem Lieblingsschiff können die Ferienkinder ihre eigenen Schiffe entwerfen und aus Holz bauen. Arbeitskleidung sowie Essen und Getränke sind mitzubringen.

20.–24 Juli, jeweils 9–14 Uhr, Stiftung Historische Museen Hamburg, www.shmh.de, für Kinder von 8–11 Jahren, Kosten: 5 Euro

Für Klettermaxe

Der Schnurstracks Kletterwald Hamburg liegt direkt im Sachsenwald, mitten in der Natur und hat fünf Kletterstrecken. Ein Highlight ist die Freifall-Anlage in 13 Metern Höhe für alle, die sich wirklich trauen! Klettern in Hamburg – mit der S 21 ist man quasi schnurstracks (ca. 30 Minuten vom Hamburger Hbf) im Sachsenwald. Gesundheit hat auch hier Priorität, daher gelten entsprechende Regeln. Diese wie verschiedene Preiskategorien und die Buchungsmodalitäten finden sich online unter: www.schnurstracks-kletterparks.de/kletterwald-hamburg-preise-infos (wb)

Holzhof 2, 21521 Aumühle, Di bis Do ab 11 Uhr, Sa und So ab 10 Uhr

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