HAMBURG Oft wird das Ganze müde belächelt, doch das Deutsche Sportabzeichen hat es in sich. In diesem Jahr wird der deutsche Fitnessorden 111 Jahre alt.
Im November 1912 wurde das Abzeichen unter der Bezeichnung „Auszeichnung für vielfältige Leistung auf dem Gebiet der Leibesübungen“ geschaffen, um dann ein knappes Jahr später erstmals verliehen zu werden. Im September 1913 erhielten 22 junge Männer erstmals die Auszeichnung. Erst 1921 durften auch Frauen das Abzeichen erwerben.
Damals wie heute mussten fünf sportliche Anforderungen von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern absolviert werden: Bestimmte Werte, Zeiten oder Weiten in Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Koordination und Schwimmfähigkeit mussten und müssen entsprechend des Alters und des Geschlechts erreicht werden, um das Deutsche Sportabzeichen zu erlangen.
Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 und 17 Jahre können dabei ihr ganz eigenes Abzeichen erwerben. Zwar sind die Disziplingruppen identisch zu den Erwachsenen, allerdings unterscheiden sich die Weiten und Zeiten sowie die verwendeten Sportgeräte. Gestaffelt sind die zu erbringenden Leistungen außerdem nach Altersstufen, Geschlecht und Leistungsklassen (Bronze, Silber und Gold).
Im Jahr 2008 wurden erstmals mehr als eine Million Deutsche Sportabzeichen vergeben. Die 1.004.341 blieben seitdem unerreicht. Und auch die Corona-Pandemie hat dafür gesorgt, dass die Zahlen in den vergangenen drei Jahren deutlich zurückgingen. Etwas mehr als 350.000 Sportlerinnen und Sportler stellten sich jährlich der sportlichen Herausforderung.
Grund genug, nach dem Ende aller Pandemie-Beschränkungen dem Deutschen Sportabzeichen neues Leben einzuhauchen. Trainieren für die fünf Disziplinen können interessierte Sportlerinnen und Sportler auf eigene Faust, die entsprechenden Abnahmen werden in den teilnehmenden Vereinen vorgenommen.
Auf der Internetseite für das Deutsche Sportabzeichen sind die Vereine, Sportstätten und Kontaktdaten gelistet, an die man sich wenden kann, um die Vorgaben für das Deutsche Sportabzeichen zu absolvieren. Allein in und um Hamburg gibt es rund 100 Möglichkeiten – von Bergedorf bis Langenhorn, von Rahlstedt bis Finkenwerder. Außerdem können über diese Seite die ganz persönlichen Normen abgerufen werden.