27. Juni 2018
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Erste Röhre durch den Tunnel ist jetzt frei

„Es sieht sehr modern aus

Röhre frei Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher (in blau, 3. v. re.) während der Eröffnung der ersten Tunnel-Röhre unter dem Schnelsen-Deckel Foto: cc

Röhre frei Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher (in blau, 3. v. re.) während der Eröffnung der ersten Tunnel-Röhre unter dem Schnelsen-Deckel
© Corinna Chateaubourg

„Es sieht sehr modern aus. Der Tunnel ist breit und großzügig und es gibt sehr viel Technik.“ Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) spricht von einem „Meilenstein“ kurz nachdem er seine Limousine zum ersten Mal durch den Schnelsen-Tunnel gefahren hat.

Corinna Chateaubourg

Am Sonnabendmorgen kurz nach sieben Uhr war es soweit: Nach einer Bauzeit von fast dreieinhalb Jahren, wurde die erste der beiden Tunnel-Röhren der A7 für den Verkehr freigegeben – zunächst auf zwei Spuren Richtung Süden. Montagmorgen folgte auch die entgegengesetzte Richtung.

Der Verkehr auf der A7 fließt seitdem komplett durch den 550 Meter langen Tunnel in Schnelsen. Besonders freute sich Tschentscher darüber, dass der erste Schritt der Überdeckelung geschafft ist und damit für die Anwohner und die Stadt Hamburg eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität erreicht würde. „Lange trennte die Autobahn die Stadt Hamburg, jetzt wird hier in zirka einem Jahr ein Park entstehen“, so Tschentscher. „Die Stadt Hamburg wird attraktiver, ruhiger und grüner.“

Mit vor Ort Klaus Franke (li.) von der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (Amt Verkehr und Straßenwesen, Abteilung Bundesfernstraßen) und Staatsrat Andreas Rieckhof (re.)
Mit vor Ort Klaus Franke (li.) von der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (Amt Verkehr und Straßenwesen, Abteilung Bundesfernstraßen) und Staatsrat Andreas Rieckhof (re.)
© Corinna Chateaubourg

Der Lärm von den zur Zeit rund  155 000 Fahrzeugen pro Tag bleibt jetzt – zumindest streckenweise – unter dem Deckel und soll von den Lärmschutzwänden abgefangen werden. Denn für die kommenden Jahre rechnen Experten mit einem Anstieg der Zahl auf 165 000 LKW, Autos und Motorräder pro Tag.

 

Es dauert länger als geplant

 

Florian Zettel, Sprecher des Baukonsortiums Via Solutions Nord GmbH betont: „Es ist für die Stadt Hamburg ein einzigartiges Projekt. Der Tunnel ist technisch sehr anspruchsvoll und stellt an uns große Anforderungen.“. Mit einem halben Jahr Verzögerung – ursprünglich sollte der gesamte Tunnel bereits Ende 2017 fertig sein – konnten jetzt die ersten Fahrzeuge durch die Weströhre des Tunnels fahren.

Als Grund für die Verzögerung war unter anderem die Sicherheitstechnik genannt worden, die erst später vom Auftraggeber bestellt worden war. Dazu zählte vor allem die Beleuchtung im Tunnelvorfeld als auch die technische Abstimmung aller neuen Tunnel mit dem Elbtunnel. Die Steuerung der Technik ist im Betriebsgebäude an der Heidlohstraße angesiedelt, bedient wird diese aber über die Elbtunnelzentrale.

Zur Zeit können die Schnelsener schon einmal genießen, wie sehr der neue Tunnel den Verkehrslärm eindämmen wird. Aber nur kurz. Denn der Bau der Oströhre Richtung Flensburg soll, nach Plänen der Stadt, in etwa vier Tagen beginnen. Voraussichtlich im 2. Halbjahr 2019 wird mit der  Fertigstellung des gesamten Schnelsen-Tunnels gerechnet. Mit diesem Tunnelabschnitt geht dann der erste von insgesamt drei Hamburger Deckeln in Betrieb.

 

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