LANGENHORN Der Pausensaal der Schule am Heidberg war voll besetzt: Die Präsentation des Rahmenplans zum Wohnungsbau im Diekmoor erntete zunächst Zwischenrufe. Der Planungsstand wurde präsentiert, dann kritisiert.
Sein Auftrag sei Wohnungen zu errichten, das Diekmoor „dafür die letzte große Potenzialfläche“. Für Kleingärten gäbe es „vernünftige Lösungen wie im Pergolenviertel“, sagte Bezirksamtsleiter Michael Werner-Boelz (Grüne). „Ich habe den Senat um Weisung gebeten. Die Spielregeln sollten zu Beginn klar sein.“ Der Senat müsse „Bürgerbegehren sonst stoppen durch Evokation.“ Das sei doch „Bürgerveräppelung“, quittierte ein Zwischenruf.
„Warum ausgerechnet im Diekmoor?“ Baudezernent Hans-Peter Boltres erklärte dazu, alle Konversionsflächen seien bereits entwickelt. „Zunächst sind planerische Bezüge herzustellen: nach Faktenlage durch Gutachten eine Suchfläche für Wohnungsbau im Gebiet.“ Dazu präsentierte das beauftragte Planungsteam Analysen, die weiter aktualisiert und online veröffentlicht werden. Das Team arbeitet für die Firma „Frank Entwicklung Stadt und Land“. Franziska Brauns berichtete über landschaftsplanerische Gutachten: Das Diekmoor sei fürs Stadtklima „von hoher ökologischer Bedeutung“, der Bornbach ein prägendes Element im Gebiet, das „sehr oberflächennahes Grundwasser“ aufweise.
Grundwasserabsenkungen schließt sie aus. Die Frage sei: „Wie gehen wir mit Kleingärten um? Kann man sie erhalten, aufwerten und in Einklang bringen mit Wohnungsbau?“
Annette Quast moderierte zahlreiche Fragen des Publikums zum „ergebnisoffenen Planungsprozess“. Er bedau-ere es, wenn diese grüne Lunge bebaut würde, findet Michael Kuckhoff. „Wir Bürger dürfen uns nur am Wie beteiligen, das Ob ist ja schon entschieden.“ Der Tenor vieler Fragen: Ergebnisoffen heiße reell: „In einem Landschaftsschutzgebiet darf nicht gebaut werden.“ Mit Blick aufs Klima seien versiegelte Flächen zu prüfen sowie die Umnutzung leerer Büros und gewerblicher Bauten.
