GEESTHACHT Zehn neue Ladesäulen auf einen Streich: Bürgermeister Olaf Schulze eröffnete beim Geesthachter Innovations- und Technologiezentrum GmbH (Gitz) auf einen Schlag so viele Ladesäulen, wie es sie bisher für ganz Geesthacht gibt.
Der Stadt-BMW, mit dem der Bürgermeister vorgefahren war, hatte auch etwas davon. Als eines der ersten E-Autos wurde er an eine der neuen Säulen angestöpselt. „Nicht nur im öffentlichen Raum sind Ladestationen wichtig, auch die Attraktivität der Unternehmen wird durch eine gute Infrastruktur verbessert“, meint Olaf Schulze.
Die Ladepunkte sollen den Mietern des Gitz zugutekommen. Schilder zeigen, wer zu den ersten Kunden des Angebots gehört: Das Unternehmen Incoatec GmbH – Geschäftsfeld sind unter anderem Röntgenoptiken für Laboranalytik – hat sich Plätze reserviert. „Wir haben 50 Mitarbeiter, vier bis fünf von ihnen fahren ein Elektroauto bzw. Plug-in-Hybride“, sagt Incoatec-Geschäftsführer Dr. Jörg Wiesmann, der den Aufbau der Ladestationen zusammen mit dem Geschäftsführer des Geesthachter Innovations- und Technologiezentrums, Dr. Marouane Sayih, initiiert hatte.
Es könnten schnell mehr werden, schätzt er. Mit den E-Bikes sei es auch so gewesen. Für seine Mitarbeiter ist das Aufladen kostenlos, das Unternehmen zahlt per „Flatrate“ einen festen Betrag an das Gitz. Dr. Wiesmann: „Nicht jedes Unternehmen hat die Möglichkeit einer Ladestation auf dem Gelände und kann seinem Personal für den Rückweg nach Hause ein geladenes Fahrzeug bieten.“
Bedarf wird wachsen
„Elektromobilität gehört zu einem von mehreren Zukunftsbausteinen für eine klimaneutrale Fortbewegung. Daher haben wir uns als Gitz dazu entschlossen, unseren Mietern und Besuchern die Möglichkeit anzubieten, ihre Elektrofahrzeuge aufzuladen“, erläutert Dr. Marouane Sayih. Es soll zunächst bei den zehn Ladesäulen bleiben und die Situation für etwa ein Jahr beobachtet werden. So ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) erst mit einem Planungsbüro mit 20 Mitarbeitern im Gitz eingezogen, Ziel sind 200 Mitarbeiter. Der Bedarf könnte also wachsen. Für den Aufbau hat das junge Unternehmen Iomobility mit Sitz in Hamburg gesorgt.
In der Stadt betreiben die Geesthachter Stadtwerke zwölf öffentliche Ladepunkte, zudem zwei auf dem Gelände des Helmholtz-Zentrums. Mitgezählt sind sechs, die installiert sind, aber erst in Kürze bereitstehen werden, es fehlen noch Kleinigkeiten. Dann finden sich am Ladepunkt hinter der Haspa (Zufahrt von Norderstraße) künftig vier Ladestellen statt zwei, die Station am Freizeitbad wird ebenfalls erweitert, neu ist eine Säule auf dem Parkplatz vor der Bertha-von-Suttner-Schule (Dösselbuschberg 40).
Die Kosten sind 35 Cent pro Kilowattstunde. Alle Säulen werden mit Wechselstrom betrieben, mit einer Nennleistung von bis zu 22 Kilowatt – der Wert hängt davon ab, wie viele Fahrzeuge zugleich angestöpselt sind.