SCHWARZENBEK Seit 39 Jahren gibt es die „Läden ohne Kasse“ in Deutschland. In Schwarzenbek ist die Tafel 18 Jahre alt. Sie steht aber mit der „Volljährigkeit“ vor großen Herausforderungen.
Die Kosten für Heizung, Strom und Treibstoff für die Fahrzeuge sind enorm gestiegen. Die Zahl der Bedürftigen wächst durch Altersarmut, Inflation und den Zustrom von Flüchtlingen aus der Ukraine sowie Syrien und Nordafrika. Hinzu kommt, dass die Lebensmittelhändler deutlich weniger spenden.
„Wir kommen ohne Spenden nicht aus“
Das Warenangebot wird knapper, die Kosten steigen. Deshalb haben wir auch bis Ende Januar einen Ausgabestopp verfügt und die Ausgabetage reduziert. Aber letztendlich ist der Staat gefragt, den Menschen in Not zu helfen. Wir können nicht alle Probleme mit unseren ehrenamtlichen Helfern lösen, sondern nur die Not etwas lindern“, betonte der DRK-Vorsitzende Mark Lehmann.
Die Unterstützung für die Tafel ist groß. Die Raiffeisenbank Lauenburg hat den Helfern eine Reinigungsanlage für die Transportboxen spendiert. In vielen Supermärkten kann Pfandgeld für die Tafel gespendet werden.
Auch Calvin Streich vom neu eröffneten Spielwarengeschäft „Spielerei“ bittet seine Kunden um Spenden zugunsten der Tafel. Auch die Wirtschaftliche Vereinigung sammelt Spenden und hat die Aktion am Nikolaustag während ihrer eigenen Veranstaltung „Licht im Dunkel“ unterstützt.
Ein engagierter Unterstützer der Tafel ist auch Bürgermeister Norbert Lütjens. „Die Tafel greift dort ein, wo wir als Stadt nicht helfen können. Das ist ein wertvoller Beitrag. Deshalb stehe ich auch hier bei der Spendenaktion und schenke Glühwein aus“, so der Verwaltungschef. „Ich werde Kontakt mit dem DRK-Kreisverband aufnehmen und ausloten, welche Möglichkeiten es gibt, Geldspenden für den Kauf von Lebensmitteln zu verwenden. Inwieweit wir als Stadt die Tafel unterstützen können.“
„Eins mehr für die Tafel“
Ein Klassiker, der jetzt gerade eine Neuauflage erlebt, ist die Aktion „Eins mehr für die Tafel“ im Lupuspark. Dabei stehen ehrenamtliche Helfer vor den Supermärkten und nehmen Lebensmittelspenden der Kunden entgegen.
„Gerade jetzt brauchen wir Spenden, wegen der steigenden Not, aber auch wegen der Weihnachtszeit“, sagt Christian Stahmer, einer der 28 Tafelhelfer und selbst Kunde in der Ausgabestelle im ehemaligen Güterbahnhof. Aktuell werden 400 Personen von der Tafel unterstützt. Damit sie ein schönes Weihnachtsfest haben, wird es in der letzten Ausgabe vor Heiligabend auch Spielzeug geben. Der Verein Biker fahren für Kinder um den Vorsitzenden Hartwig Holst hat den Helfern bei der Aktion „Licht im Dunkel“ mehrere Kisten mit hochwertigem Holzspielzeug übergeben.
Auch die Stadt will Bedürftigen zu Weihnachten helfen. „Wir bitten um Geldspenden für das Weihnachtshilfswerk 2022“, sagt Bürgervorsteher Rüdiger Jekubik.
Spenden für notleidende Menschen in Schwarzenbek können auf folgendes Konto eingezahlt werden: Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg, IBAN: DE80 2305 2750 0000 0007 01. Verwendungszweck: 01-00201449
