17. Dezember 2022
Allgemein

Borgfelde und seine Geheimnisse

Neues Stadtteilbuch der besonderen Art

Geschichtslehrer Richard Lutz hat dabei geholfen, die Dokumente zusammenzutragen und zu entschlüsseln

BORGFELDE Das dritte historische Stadtteilbuch der katholischen St.-Ansgar-Schule ist unter dem Titel „Unbekanntes Borgfelde“ erschienen und könnte noch „ein tolles Weihnachtsgeschenk für alle werden, die sich für das Quartier zwischen Hinschenfelde, Hamm und St. Georg interessieren“, meinen die Schüler der zehnten Klasse, die dieses Buch herausgegeben haben.

In ihrem etwas anderen und absolut kreativen Geschichtsunterricht hat sich die gesamte Klasse zusammen mit ihrem Fachlehrer Richard Lutz mit den historischen Orten zwischen Berliner Tor und Landwehr beschäftigt und dabei Erstaunliches herausgefunden, „was uns auf unserem alltäglichen Weg zur Schule vermutlich nie aufgefallen wäre“, meint Mardita (14).

Bei ihren Recherchen konnte sie etwa erfahren, dass der Gesundbrunnen einer Sage nach Heilkräfte besessen haben soll. „Man erzählt sich, dass ein Mann hier seinen verwundeten Finger gewaschen haben soll, der im Anschluss blitzschnell heilte“, so die Zehntklässler.

Mit vielen alten Fotos aus Archiven und den neuen Bildern, die Joshua (15) mit seiner Kamera gemacht hat, ist ein Buch entstanden, das so manches Geheimnis über Borgfelde ans Licht bringt und Infos bietet, die hier vermutliche niemand mehr wirklich kennt. Die heute viel befahrene „Bürgerweide“, soll demnach einmal als Weideland genutzt worden sein und vor knapp 200 Jahren im Stadtteil Borgfelde sogar ein Galgen gestanden haben. Obwohl das Quartier Borgfelde im Krieg weitestgehend zerstört wurde, gibt es viele kleine Spuren, die von der Vergangenheit des Viertels erzählen und neue Einblicke bringen.

Die Schüler der St.-Ansgar-Schule haben sich mit alten Stadtplänen und Karten auf die Suche nach diesen längst vergangenen Spuren gemacht und dazu den farbigen Bildband mit 92 Seiten und 90 Abbildungen herausgebracht. „Die altmodischen Formulierungen und die Schrift mussten wir oft erst übersetzen“, lacht Mardita. Geschichtslehrer Richard Lutz ist zum Glück Experte auf diesem Gebiet und konnte die Schüler zu jeder Zeit unterstützen und ihnen beim Zusammentragen der Dokumente zur Seite stehen. Wer sich für das Borgfelde-Buch interessiert, kann dieses für eine Gebühr von zehn Euro im Schulsekretariat oder bei einer der umliegenden Haspa-Filialen bekommen. Die Auflage liegt bei 300 Stück.

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