2. April 2020
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Abitur 2020: „Ich habe Angst mich anzustecken“

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Hamburger Schüler: „Die psychologischen und gesundheitlichen Risiken werden von der Schulbehörde ignoriert"

„Den aktuellen Zustand empfinde ich als ziemlich gefährlich für alle“, sagt Lukas Lißewski, Abiturient am Gymnasium Ohmoor in Niendorf Fotos: privat

NIENDORF. Am Dienstag, 31. März, hat die Schulbehörde in Hamburg angekündigt, dass die Abiturprüfungen in diesem Jahr verschoben werden. „Hamburg will den Abiturientinnen und Abiturienten dadurch mehr Vorbereitungszeit ermöglichen“, so Schulsenator Ties Rabe (SPD). Die Prüfungen sollen jetzt – angeglichen mit den Prüfungsterminen in Schleswig-Holstein – vom 21. April bis 6. Mai stattfinden.

Das Risiko, sich während der Prüfungen anzustecken, sei dann aber noch viel zu hoch, kritisiert der Niendorfer Schüler Lukas Lißewski. Er besucht die zwölfte Klasse am Gymnasium Ohmoor und gehört zu den Schülern, die in nicht ganz zwei Wochen ihre Klausuren schreiben sollen. „Ich habe Angst, wenn ich fünf Stunden zusammen mit zehn Personen in einem Raum die Prüfung schreibe, dass dann eine Person dabei ist, die schon infiziert ist, ohne Symptome zu zeigen. Dann besteht die reale Gefahr, dass wir uns und unsere Familien zu Hause anstecken.  Damit würden die Infektionsketten unnötig verlängert“, so der 18-Jährige. „Die psychologischen und gesundheitlichen Risiken werden von der Schulbehörde ignoriert“, so der Schüler.

Inzwischen hat sich auch die Elternkammer zum Thema „Abitur 2020“ gemeldet. In einem Schreiben fordert sie, dass „sämtliche Prüfungen auf den spätest möglichen Termin gelegt werden“. Sichere Hygienebedingungen seien nicht nur in den Prüfungsräumen, sondern auch auf Toiletten und Zuwegungen zu gewährleisten, fordern die Unterzeichnenden.  cc

Weitere Infos:
www.elternkammer-hamburg.de

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